Bereits mit Einreichung der Wettbewerbsunterlagen für die Bebauung der Stadtausstellung im Neckarbogen war klar, dass es bei nachhaltiger Stadtentwicklung nicht nur um Architektur und Städtebau geht, sondern auch um ein umweltfreundliches und zukunftsweisendes Energie- und Mobilitätskonzept. Gemeinsam mit Partnern, unter anderem dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart und der Firma Widmann Energietechnik GmbH aus Neuenstadt wurde von der DSG ein Konzept erarbeitet, das alle Elemente moderner Stadtentwicklung in sich vereint.
Feste Bestandteile eines zukunftsgerichteten Energiekonzepts sind für die DSG ein möglichst großer Anteil regenerativ vor Ort erzeugter Energie und ein möglichst hoher Anteil an Eigenverbrauch. Soll heißen: möglichst viel des im Gebäude erzeugten Stroms soll auch tatsächlich im Gebäude verbraucht werden. Eine Wesentlich Komponente stellt hierbei die Ladeinfrastruktur dar, die es erlaubt den Energieverbrauch durch ein dynamisches Lastmanagement an das Erzeugungsprofil anzupassen. Die Fahrzeuge werden nur geladen, wenn Strom zur Verfügung steht, eine Überlastung des Netzes ist ausgeschlossen.
Erzeugerseitig wurden in dem Projekt auf drei der fünf von Kruck + Partner erstellten Gebäuden Photovoltaikanlagen mit insgesamt 60 kWp Spitzenleistung installiert. Ein Biogas-Blockheizkraftwerk mit insgesamt 33 kW elektrischer Leistung sorgt dafür, dass auch nachts selbsterzeugter, regenerativer Strom zur Verfügung steht. Um den erzeugten Strom speichern zu können, wurde ein Batteriespeicher mit insgesamt 65 kWh Ladekapazität in das Konzept integriert. Zusammen mit einem intelligenten Energiemanagementsystem sorgt die Batterie dafür, dass Lastspitzen vermieden werden, auch wenn viele Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden.
Eines der wesentlichen Ziele des Projektes war es zu zeigen, dass viele Argumente gegen Elektromobilität leicht zu entkräften sind. So reicht die Energie aus der PV-Anlage für ca. 300.000 Fahrkilometer mit Elektroautos, die des BHKW für weitere 750.000 km, legt man einen durchschnittlichen Verbrauch von 20 kWh pro 100 km für ein E-Fahrzeug zugrunde. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 km pro Auto reicht das für 70 Elektrofahrzeuge und damit nahezu für alle Bewohner des Quartiers.