Ein spezieller Fokus liegt dabei auf den spezifischen Anforderungen der Elektromobilität, da eine ungeregelte und unkontrollierte Ausweitung der Ladeinfrastruktur zu einer hohen Belastung des Stromnetzes bis hin zum Kollaps führen kann. Im Projekt SmaLES soll daher demonstriert werden, dass mit einem intelligenten Energiemanagementsystem eine beliebige Ausweitung der Ladeinfrastruktur möglich ist, ohne das öffentliche Stromnetz zu belasten. Erreicht wird dies dadurch, dass die Ladevorgänge dynamisch an die am Hausanschluss zur Verfügung stehende elektrische Leistung anpasst wird und Lastspitzen durch einen Batteriespeicher abgedämpft werden. Weiterhin soll gezeigt werden, dass bereits mit relativ klein dimensionierten lokalen Stromerzeugern – im Projekt Neckarbogen ca. 60kWp PV und 33kWel BHKW Leistung – eine große Anzahl an Fahrkilometern für die Elektromobilität bereitgestellt werden kann. So reicht die Energie aus der PV-Anlage für ca. 300.000 km, die des BHKW für weitere 750.000 km, wenn man einen durchschnittlichen Verbrauch von 20kWh/100km für ein E-Fahrzeug zugrunde legt. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 km reicht das für 70 Elektrofahrzeuge!
Um diese zukunftsträchtigen, aber auch ehrgeizigen auch Ziele tatsächlich erreichen zu können werden im Projekt SmaLES Speicher- und Betriebskonzept mit einer prognosebasierten Anlagensteuerung entwickelt und die wirtschaftlichen, ökologischen und energetischen Auswirkungen im Gesamtsystem des Quartiers dargestellt. Gleichzeitig wird das Wohnquartier als Modellprojekt für das offizielle Smart-Meter-Rollout vorbereitet, um bei Inkrafttreten des Rollouts als Erstteilnehmer auftreten zu können.
Das Energieprojekt Neckarbogen ist bereits das zweite Demonstrationsvorhaben der Deutschen Solargesellschaft mbH, die bereits 2015 für das Leuchtturmprojekt „Wohnen der Zukunft“ in Weinsberg den Smart-Grids-Quartier-Award Baden Württemberg für ein herausragendes Energiekonzept erhalten hat. Kompetente Projektpartner im SmaLES Konsortium sind unter anderem das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart, das über viele Jahre einen großen Erfahrungsschatz in den Bereichen Micro Smart Grids und Lade- und Energiemanagementsystemen aufgebaut hat, sowie die in Neuenstadt angesiedelte Firma Widmann Energietechnik GmbH, die sich schon seit dem Jahr 2000 auf dem Gebiet der innovativen, nachhaltigen Energienkonzepte engagiert und mit Ihrer Energiefabrik EnFa einen Vorzeigeprojekt zur Nutzung regenerativer Energien im Gewerbebau realisiert hat.
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