Neben diesem bislang wenig beachteten Thema wird außerdem das Thema Carsharing mit E-Mobilen betrachtet. Eine Flotte von bis zu vier E-Mobilen soll dabei einem bestimmten Nutzerkreis zur Verfügung gestellt werden. Die wissenschaftliche Bearbeitung und Realisierung dieser hochaktuellen Arbeitspunkte erfolgt dabei in Zusammenarbeit mit bundesweit bekannten und renommierten Partnern – wie dem Fraunhofer ISE – im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWi geförderten Forschungsprojekts Emilas (Elektromobilität in Mehrfamilienhäusern durch intelligente Ladestationen mit Second-Life Batteriespeicher). Ein zentrales Ziel des hier eingesetzten Energiekonzepts ist es, gebrauchte Batterien von E-Fahrzeugen in einer Zweitanwendung („Second-Life“) als Pufferspeicher für lokal erzeugten Strom einzusetzen und zwar in Kombination mit einem intelligenten Lademanagement und gekoppelt an das lokale Gebäude-Energiemanagement. Gebrauchte Fahrzeugbatterien haben nach einer gewissen Kilometerleistung zwar infolge einer natürlichen Alterung nicht mehr genug Kapazität für mobile Anwendungen, für stationäre Anwendungen – etwa in einem Wohnhaus oder zur Nutzung in einer Ladeinfrastruktur – reicht die Kapazität der Speicher aber noch für viele Jahre. Den Batterien wird so ein zweites Leben geschenkt, was ihren CO2- Abdruck ganz wesentlich verbessert. Dem bekannten Argument der schlechten Energiebilanz von E-Fahrzeugen kann so auf beeindruckende Weise entgegengewirkt werden.
Die aufgebaute Ladeinfrastruktur soll dabei neben der primären Aufgabe der intelligenten Beladung der Elektrofahrzeuge auch zusätzliche Flexibilitätsoptionen für das Gebäude-Energiemanagement, beispielsweise zur Optimierung der Eigenverbrauchsquote und der solaren Deckungsrate der integrierten Photovoltaikanlage, anbieten. Neben der Photovoltaikanlage auf den Dächern der Häuser A und B des Projekts Wohnen am Hasenöhrle liefert ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk, das in erster Linie zur Wärmeversorgung des gesamten Quartiers eingesetzt wird, zuverlässig lokal erzeugten Strom zur Deckung des Strombedarfs im Gebäude und zum Beladen der Elektrofahrzeuge. Die Second-Life-Batterien ermöglichen hierbei den auftretenden zeitlichen Versatz zwischen Erzeugung und Verbrauch auszugleichen.
Insgesamt wird im Quartier Hasenöhrle eindrucksvoll demonstriert, dass lokale Energieerzeugung und -nutzung nicht im Widerspruch zu Effizienz und Wirtschaftlichkeit stehen.